Patientenfall: Rheuma durch Zahnimplantat
Bild: Peter Kasprzyk/unsplash.com
Vor einiger Zeit stellte sich ein junger Mann mit rheumatischen Symptomen in meiner Praxis vor, kleine wie große Gelenke schmerzten nun schon seit drei Monaten. Die Ursachenforschung brachte schnell Licht ins Dunkel.
Unsere Gesundheit ist immer ganzheitlich zu betrachten. Vor allem unsere Zahngesundheit ist eng mit Autoimmunerkrankungen verknüpft. Eine schlechte Mundhygiene steigert auch das statistische Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Weniger bekannt ist hingegen, dass auch Zahnimplantate Krankheitsauslöser sein können, wie in dem vorliegenden Patientenfall.
AMSAT-Messung brachte den Durchbruch
Mein Neupatient konnte sich den Auslöser seiner rheumatischen Beschwerden nicht erklären. Da er sich gerade erst selbständig gemacht hatte, schob er es auf den Stress. Das schien mir soweit plausibel, da bei hohem Stress eine große Menge körpereigenes Cortison verbraucht wird. Die ausführliche Laboruntersuchung blieb jedoch völlig unauffällig und auch der Oligoscan zeigte recht gute Ergebnisse.
Erst die AMSAT-Messung brachte uns auf die richtige Spur. Diese computergestützte Messung mit Hand-, Fuß- und Stirnelektroden nutze ich immer zur Basisdiagnose. Der Computer berechnet mir sehr präzise aufgrund der Reaktionen des Körpers auf die Messströme, wo sich im Körper gesundheitliche Schwachstellen verbergen.
Titan im Zahnimplantat führte zu Rheuma
Im Falle des jungen Mannes zeigte mir die AMSAT-Messung, dass der linke Kiefer für die Beschwerden verantwortlich war. Auf dieses Ergebnis angesprochen, berichtete der Patient, dass er einige Monate zuvor ein Zahnimplantat aus Titan im linken Unterkiefer gesetzt bekommen hat. Daraufhin führte ich einen Titan-Stimulationstest durch. Mit diesem wird überprüft, ob die immunologisch relevanten Fresszellen eines Menschen nach Kontakt mit Titanpartikeln mit einer gesteigerten Entzündungsantwort reagieren. Im Fall meines Patienten war das Ergebnis eindeutig positiv. Er vertrug das Titan im Zahnimplantat nicht. Sein Körper antwortete auf das Metall mit Entzündungsreaktionen, die sich schließlich in rheumatischen Beschwerden der Gelenke äußerten.
Nach Implantatentfernung dauerte es noch drei Wochen – und der junge Mann war sein Rheuma, das durch das Titan ausgelöst wurde, wieder los!