Genetische Entgiftungsfähigkeit

entgiftung

Quelle: Yang Nan/shutterstock

Warum manche Menschen besser mit Giften zurechtkommen als andere

Gifte werden im menschlichen Körper in drei Phasen entgiftet. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um aus der Umwelt aufgenommene Gifte oder giftige Stoffwechselprodukte handelt.

In der ersten Phase werden diese Stoffe durch bestimmte Enzyme, den sogenannten CYP-Isomere, vereinfacht gesagt oxidiert. Es entstehen zum Teil hochtoxische Zwischenprodukte, die so schnell wie möglich durch Phase-2-Enzyme wasserlöslich gemacht werden müssen, damit sie in der dritten Phase über Niere, Leber, Lymphe und Haut ausgeschieden werden können.

Phase-2-Entgiftungsenzyme

Der Knackpunkt in dieser Engiftungskette stellen die Phase-2-Enzyme dar. Dazu gehören die Glutathion-S-Transferasen, kurz GSTs, mit den Einzelenzymen M1, T1 und P1, sowie die N-Acetyl-Transferase 2 (NAT2). Diese Enzyme sind auf den Chromosomen doppelt kodiert. Bei der Zeugung erhält das Kind gemäß den Mendelschen Gesetzen jeweils eine Kopie von Mutter und Vater, so daß es ebenfalls alle Informationen in doppelter Ausführung aufweist, oder besser aufweisen sollte! Denn durch Mutationen können einzelne Kopien geschädigt werden. Erhält das Kind eine geschädigte und eine gesunde Kopie macht sich dieses nicht bemerkbar, denn die gesunde Kopie reicht aus, um dieses Enzym ausreichend zu produzieren. Vereinigen sich aber beide geschädigte Kopien, hat dieser Mensch keinen Bauplan für das betreffende Enzym und kann es somit nicht mehr synthetisieren.

Über Blutuntersuchungen läßt sich der genetische Entgiftungszustand ermitteln: dieser Patient hat für die GST-M1 und -T1 zwei beschädigte Kopien erhalten und kann somit diese Enzyme nicht produzieren. Für Die GST-P1 liegt eine mutierte und eine gesunde Kopie vor, diese Enzyme bereiten kein Problem.

Insgesamt hat er in dieser Enzymgruppe eine auf 50% herabgesetzte Entgiftungsfähigkeit.

NAT2 ist vor allem bei der Entgiftung von Kohlenwasserstoffen beteiligt. Dieser Patient kann aufgrund seiner genetischen Situation diese Giftgruppe (Tabakrauch, Farbe, Lacke, usw.) nur sehr langsam abbauen.

Die genetische Entgiftungsfähigkeit sieht in Mitteleuropa wie folgt aus:

GST M1 fehlt bei 50%
GST T1  fehlt bei 20%
GST M1 + T1 fehlen bei 5 – 10%

Sie können sich vorstellen, daß Betroffene ein ernstes Problem mit Giften haben. Und dieses Problem wird häufig erst richtig offensichtlich, wenn eine Entgiftung eingeleitet wird oder der Patient einer akuten Giftbelastung ausgesetzt wird. Das erklärt, warum manche Menschen auf das Entfernen einer einzigen Amalgamfüllung trotz optimaler Begleittherapie mit einer massiven Verschlechterung des Gesundheitszustandes reagieren.
Daher ist von einer Entgiftung in Eigenregie dringend anzuraten.

Gifte liegen im Körper in gebundener Form vor, Entgiftungsmaßnahmen haben zum Ziel, diese Stoffe aus ihren Bindungen zu lösen. Sobald das erfolgt ist und die Toxine in den Blutkreislauf gelangen, beginnt die Entgiftungskaskade. Phase 1 und 2 Entgiftung findet mehr oder minder in jeder Zelle statt. Bei einer unzureichend funktionierenden Phase 2 können die Gifte folglich nicht mehr (so leicht) über Leber und Niere ausgeschieden werden, gelangen von dort wieder zurück und werden wieder in verschiedenen Organen abgelagert – fertig ist die Selbstvergiftung!

Daher sollte der Therapeut schon sehr genau wissen, wie viel Gift er bei einem Patienten mobilisieren darf und was zu tun ist, wenn es doch mehr als gewollt war.

Aber auch solche Fälle lassen sich therapeutisch positiv beeinflussen. Was Sie im folgenden Laborbefund sehen, ist eigentlich gar nicht möglich. Bei dem Patienten sind die beiden Enzyme M1 und T1 homozygot mutiert, das heißt, die beiden Enzyme sind überhaupt nicht auf seinen Chromosomen codiert. Dementsprechend dürfte die Gesamtaktivität aller Glutathion-S-Transferasen maximal 50% betragen.

Nach drei monatiger IbiS-Einnahme zeigt sich jedoch eine 100%ige Gesamtaktivität!

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