Abzocke Bioresonanzdiagnostik?

bioresonanztherapie

Quelle: Kira auf der Heide/unsplash

 

Bioresonanzmessgeräte stehen massiv in der Kritik. Bei Testversuchen kommen Experten in einer Doku des Bayerischen Rundfunks zu dem Ergebnis, dass sie medizinisch nicht halten können, was sie versprechen.

Bioresonanzgeräte versprechen umfassende Ganzkörperanalysen durch Messung des Vitalfelds. Ganz ohne Blutentnahme und aufwendige Untersuchungen sollen sie das magnetische Feld der menschlichen Zellen messen, und so Gesundheitszustände und Mikronährstoffbedarfe erkennen. Und das in nur wenigen Sekunden.

Das klingt verlockend für Patienten und Ärzte gleichermaßen. Meine gesunde Skepsis hat mich bisher jedoch davon abgehalten, in meiner ganzheitlichen Praxis in Hennef (Sieg) die Bioresonanzdiagnostik in mein Leistungsspektrum zu integrieren. Dass meine Bedenken mehr als berechtigt sind, belegen aktuellere Reportagen, wie die des „report münchen“, die im Bayerischen Rundfunk lief.

Bioresonanzmessung an Leberkäse und Lappen

In einem Test, der vom BR begleitet wurde, ließen Experten das mit einem TÜV-Siegel versehene Bioresonanzmessgerät Global Scan testen. Unter anderem ließen sie die Messung nicht nur an einem Menschen, sondern auch an einer Metallstange, einem nassen Lappen und einem Stück Leberkäse testen. Das Ergebnis: Das Bioresonanz-Gerät kann nicht zwischen lebender und toter Materie unterscheiden. Das Fazit von „report münchen“: „Alles Humbug“. Der Verdacht liegt nahe, dass mit der Bioresonanzuntersuchung lediglich der Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln angekurbelt werden soll.

In der Sendung wurde das Bioresonanz-Gerät im Anschluss noch von einem Sportwissenschaftler untersucht. Er vermutet, dass die Ergebnisse der Bioresonanzmessung lediglich per Zufallsgenerator aus einer Datenbank ermittelt werden. Das würde auch erklären, warum es Ergebnisse für Leberkäse ausspuckt.

Bioresonanz: Ergebnis von „report münchen“ vernichtend

Das Ergebnis von „report münchen“ ist vernichtend. Auch in der NDR-Sendung „Markt“ vom 15. April 2019 waren Bioresonanzgeräte Thema. Der Titel verrät bereits das Wichtigste: „Abzocke mit Bioresonanz-Messungen“.

Unter Aufsicht eines Ernährungsmediziners ließ „Markt“ Bioresonanzmessungen an Probanden und Gegenständen gleichermaßen vornehmen. Die Messergebnisse waren teilweise absurd: Bei einer Frau, der man ein männliches Patientenprofil im Gerät verpasst hatte, wurden Messwerte zur Prostata und männlichen Sexualhormonen angegeben. Und nach einer Messung einer Auto-Glühbirne kam das Gerät zu dem Ergebnis, dass diese einen Eisenmangel aufweise.

„Markt“: Auto-Glühbirne mit Eisenmangel

Die ausgegebenen Ergebnisse der Bioresonanzmessung beruhen augenscheinlich auf den zuvor in das Gerät eingegebenen Merkmalen Geschlecht, Geburtsdatum, Größe und Gewicht – und nicht auf einer korrekten Messung.

Es ist zu vermuten, dass Bioresonanz-Messungen dazu dienen, vermeintliche Nährstoffdefizite anzuzeigen, um den Patienten im Anschluss eigentlich nicht benötigte Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel verkaufen zu können.

Wer sich mit der Thematik Bioresonanzmessung beschäftigen möchte, dem kann ich nur empfehlen, beide Sendungen in der ARD Mediathek anzuschauen.

Ihr Alfredo Dumitrescu

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